Mahnung zu Frieden

Mahnung zu Frieden

LZ. vom 26.052021

Mahnung zu Frieden und Freiheit
Kameradschaft gedachte der Opfer von Krieg und Gewalt

Altdorf.  "Ein Volk, das seine Vergangenheit nicht kennt kommt leicht in der Gegenwart ins Stolpern", mahnte schon der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizäcker.So mahnt auch die Krieger und Soldatenkameradschaft (KSK) zu Frieden und Freiheit. Speziell die Tatsache, dass die Zahl der Zeitzeugen nach dem verheerenden zweiten Weltkrieg immer geringer wird, macht es umso wichtiger, dass die KSK dafür sorgt, dass sich Vergessen und Ignoranz nicht durchsetzen.

Nach der Ansprache des KSK-Vorsitzenden Erhard Klar legte die Kameradschaft im Gedenken aller Verstorbenen einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder.

Nach einem Gottesdienst anlässlich des Kriegerjahrtags, besonders feierlich gestaltet von Pfarrer Joseph Josy, versammelten sich die Mitglieder der KSK und weitere Kirchenbesucher am Kriegerdenkmal am Friedhof. Vorsitzender Erhard Klar erinnerte in seiner Ansprache daran, dass am 22. Juni 1941 - also fast genau vor achtzig Jahren - der zweite Weltkrieg mit dem Unternehmen Barbarossa", also mit dem Angriff auf die Sowjetunion, in eine entscheidende Phase trat. "Die Führer des dritten Reiches glaubten in ihrem Größenwahn an einen weiteren Blitzkrieg. Dabei hätte ein einfacher Blick auf die Landkarte genügt, um die Aussichtslosigkeit dieses Unternehmens zu erkennen", so Klar in seinen Ausführungen.

Die schrecklichen Folgen waren, dass allein damals an der Ostfront täglich 2000 deutsche Soldaten ihr Leben lassen mussten, insgesamt rund vier Millionen. Auf sowjetischer Seite waren die Verluste noch um ein Vielfaches höher. Schätzungen zufolge verloren 26 Millionen Menschen, unter ihnen 15 Millionen Zivilisten, ihr Leben. "Sie wurden Opfer einer rassenideologisch motivierten Kriegsführung und Besatzungspolitik", betonte der KSK-Vorsitzende und bedauerte, dass man aus den Folgen des ersten Weltkrieges nichts gelernt habe. "Der von vielen als Schandfrieden empfundene Friedensvertrag von Versailles machte es den Nationalsozialisten leicht, an die Macht zu kommen und die Welt in einen weiteren, noch viel grausameren Krieg zu treiben".

Als am 8. Mai 1045 der Krieg endete, forderte dieser nach neuesten Erkenntnissen etwa 60 Millionen Todesopfer. So kamen im Gemeindegebiet von Altdorf, das damals eine Einwohnerzahl von circa 2500 Personen hatte, in den letzten Kriegswochen 101 Menschen ums Leben. Dazu kommen weitere 130 aus Altdorf stammende Soldaten, die an den unterschiedlichsten Einsatzorten ihren Dienst taten und dabei gefallen sind, konstatierte Erhard Klar. "Ihre Namen sind auch hier am Kriegerdenkmal eingraviert".

"Aktuell sind wir jetzt alle mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie beschäftigt. Die weltweiten Unruhen und die Erhaltung des Friedens, diese Themen wurde dadurch in den Hintergrund gedrängt", mahnte der Redner. So zeige die aktuelle Eskalation der schon seit Jahrzehnten bestehenden Krise zwischen Israel und Palästina wie fragil in vielen Regionen der Friede ist. "Da es in der Natur des Menschen liegt, aus gemachten Fehlern zu lernen, aber auch Leid zu vergessen, werden wir weiterhin die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit aufrecht zu erhalten und uns für Freiheit und Frieden einsetzen", so das Versprechen des Kameradschafts-Vorsitzenden.